GRUSSBOTSCHAFT UNSERER SCHIRMHERRIN
Wir fühlen uns geehrt und freuen uns sehr, dass Frau Eva Luise Köhler
die Schirmherrschaft über den Kongress übernommen hat.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn Menschen schwer erkranken, dann reißt es sie oft aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld, aus ihrem Arbeitsleben, häufig auch aus ihrem Freundes- und Familienkreis heraus. Besonders schlimm ist dies, wenn Kinder betroffen sind, die noch ganz am Anfang ihres Lebensweges stehen, die noch so viel vor sich haben, denen noch bis vor kurzem die Welt offen stand.
In guter Absicht werden diese Kinder zu Hause oder im Krankenhaus nach bestem Wissen und Gewissen gepflegt und betreut. Die Schule und das Lernen verschiebt man auf später, der Zugang zu Bildung genießt oft weniger Priorität.
Zuweilen geraten Kinder jedoch gerade durch solch vermeintliche Erleichterung in eine psychosoziale Krise, die die Bewältigung der körperlichen Krankheit nur noch schwerer macht. Ihnen fehlt das gewohnte Umfeld, das sie fordert und fördert, ihnen Anerkennung und Beteiligung zuteil werden lässt, indem sie aktiv ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler ausfüllen. Auch dies trägt zur physischen und psychischen Gesundung bei.
Deshalb brauchen kranke und besonders chronisch, langzeiterkrankte Kinder eine individuelle pädagogische Unterstützung, um den Kontakt zu ihrer Heimatklasse zu erhalten und sowohl vom Lerninhalt her als auch in sozialer Hinsicht mithalten zu können.
Dabei kommt es darauf an, dass sich alle am Lern- und Genesungsprozess Beteiligten zusammentun und den Kindern diesen Weg ermöglichen. Im Sinne einer wirklichen freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit und einer gleichberechtigten Teilhabe, ist unsere moderne Gesellschaft dies den Kindern schuldig.
Eva Luise Köhler