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Name | Veranstaltungen/ Workshops | |||
Sobanski Dr. med. Martin (München) | 05.11.2010 16:00 - 17:30 - Heckscher-KlinikumTalk 2 me - Migration und Sprache ... | |||
Zu der Person | ||||
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Suchtmedizinische Grundversorgung Seit 1/2010 oberärztliche Leitung der Abteilung für Sprach- und Entwicklungsstörungen in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie mit den klinischen Schwerpunkten Autismusspektrumstörungen, umschriebene Entwicklungsstörungen, hier insbesondere Sprachstörungen, und psychische Störungen bei geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. | ||||
Zu dem Vortrag | ||||
Titel: Talk 2 me: - Migration und Sprache - Sprache als Instrument der Integration - Was tun bei Sprachstörungen ?
Sprachliche Kommunikation ist ein wesentlicher Mediator interpersoneller Beziehungen. Störungen der Sprache wirken sich daher potentiell als Gefahr für die Integration von Menschen in ihrem Umfeld aus. Etwa 5-7% aller Kinder sind von einer sog. Teilleistungsstörung im Bereich Sprache betroffen. Diese expressiven und rezeptiven Sprachstörungen gehören damit zu den häufigsten Entwicklungsstörungen. Bei genauer Diagnostik finden sich zudem regelmäßig neurokognitive Defizite, welche sich klinisch und im Schulalltag auswirken können. Auch bergen Sprachentwicklungsstörungen ein hohes Risiko für die Ausbildung psychiatrischer Störungen. Bis vor wenigen Jahren war die Forschung im Bereich der Sprachstörungen rein monolingual geprägt. Mehrsprachigkeit ist heute weltweit eher der Normal- als der Ausnahmefall. Globalisierung und zunehmende Migrationsbewegungen lassen dies auch in Deutschland deutlich werden. Dabei kann Mehrsprachigkeit als Risiko und als Chance betrachtet werden. Wie allerdings wirkt sich eine Sprachentwicklungsstörung bei Mehrsprachigkeit aus? Erkennen wir die spezifische Störung genau genug, um die Hochrisikogruppe 'Sprachstörungen bei Mehrsprachigkeit' weder unter- noch überzudiagnostizieren? Die Ergebnisse der PISA-Studien in Deutschland zeigen eine Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund im Schulsystem. Kinder mit einer Sprachstörung sind mit einem zusätzlichen Integrationsrisiko behaftet.
Das Impulsreferat wird schlaglichtartig die Themenkomplexe 'Migration - Mehrsprachigkeit - Sprachentwicklungsstörung - psychiatrische Komorbidität und Prognose' beleuchten. Klinische Fallbeispiele sollen exemplarisch die Lebensumstände von betroffenen Kindern verdeutlichen. Im zweiten Teil des Workshops sind Diskussionsbeiträge zu den angesprochenen Themen erwünscht. Sehr willkommen sind zudem Berichte über die entsprechenden Versorgungsstrukturen in den Herkunftsländern der Workshopteilnehmer.
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